Häuser und Wohnungen sind als langfristig sichere Wertanlage bekannt und beliebt und werden umgangssprachlich und gerne als Betongold bezeichnet. Doch egal ob die Immobilie selbst genutzt wird oder vermietet ist, der Werterhalt sollte immer im Zentrum des Immobilienmanagements stehen. Schließlich handelt es sich um einen hohen Vermögenswert, dessen Werterhalt zu steigenden Einnahmen führen kann, oder zu niedrigeren Instandhaltungskosten führt. Von besonderer Bedeutung ist der Werterhalt für den Wiederverkaufswert, sollte die Immobilie in einem überschaubaren Zeitraum verkauft werden.
Zunächst sollte Klarheit über die Begrifflichkeiten herrschen. Werterhaltende Maßnahmen wirken sich nicht zwingend auf die Wertsteigerung aus, wertsteigernde Maßnahmen dagegen immer auch auf den Werterhalt. So führt beispielsweise die Instandhaltung des Heizungssystems zwar zu einem Erhalt des Immobilienwerts, für eine Wertsteigerung sorgt aber nur eine höherwertigere oder effizientere Ausstattung der Heizungsanlage. Eine Immobilie hinsichtlich technischer und zeitgemäßer Ausstattung und auf der Höhe der Zeit zu halten, gehört unbedingt zu den werterhaltenden Maßnahmen. Ein Bad aus den 1970er Jahren oder mehr als 20 Jahre alte Fenster bedeuten immer auch Wertverlust. Zudem können sie höhere Unterhaltskosten bedeuten, niedrigere Mieteinnahmen oder bei einem Verkauf einen deutlich niedrigeren erzielbaren Preis.
Um den Wertverlust einer Immobilie zu stoppen oder gar nicht erst entstehen zu lassen, haben sich in der Praxis bestimmte Intervalle für Inspektionen und Sanierungsarbeiten etabliert. Einfache Arbeiten, wie die jährliche Kontrolle und Reinigung der Dachrinnen können vom Eigentümer meist problemlos selbst erledigt werden. Die Überprüfung der Heizungsanlage sollte auch jährlich stattfinden, erfordert aber die Beauftragung eines Fachmanns. Rund alle drei Jahr sollten Fenster und Türen überprüft werden und ggfs. repariert oder ausgetauscht werden. Je nach Lage der Immobilie kann auch eine regelmäßige Überprüfung der Fassade wichtig sein. Eine ungünstige Wetterseite oder die Nähe zu einer stark befahrenen Straße lassen eine Fassade innerhalb weniger Jahre unschön aussehen. Eine gründliche Reinigung oder ein neuer Anstrich sind dann sichtbare Maßnahmen einer Werterhaltung. In etwas größeren Intervalle steht die Überprüfung der Dachkonstruktion an oder beispielsweise die Sanierung der sanitären Einrichtung oder die Aufarbeitung von Holzfußböden.
Von immer größerer Bedeutung wird die Wärmedämmung von Gebäuden. Für Eigentümer älterer Immobilien kann eine energetische Sanierung sogar vorgeschrieben sein. Wird beispielsweise das Dach nicht wärmeisoliert, kann unter Umständen ein Bußgeld drohen. Auf jeden Fall wirkt sich eine fehlende oder unzureichende Wärmeisolierung drastisch auf den Wert der Immobilie aus. Bei einem Verkauf sind dann hohe Abschläge zu erwarten. Geringere Mieteinnahmen oder hohe Heizkosten sind die andere Seite. Als praxistauglich hat sich deshalb in den vergangenen Jahren eine gleichzeitige Modernisierung und Sanierung der Hausfassade etabliert. Auf diesem Weg lassen sich optisches Erscheinungsbild und energetische Optimierung in einem Arbeitsgang bei niedrigeren Kosten erledigen und der Wert der Immobilie erhalten oder sogar steigern. Im Idealfall können die Sanierungsarbeiten steuerlich gefördert und mittels geförderter Kredite kostengünstiger umgesetzt werden. Regelmäßige Pflege, Instandhaltung und Modernisierung sind die entscheidenden Stellschrauben für einen Werterhalt der eigenen Immobilien, ob selbstgenutzt oder vermietet.